Eine der ersten Fragen die sich alle Personen mit Fructoseintoleranz nach der Diagnose stellen ist „Welche Früchte kann ich bei einer Fructoseintoleranz essen?“. Da man aber ohnehin gleich nach der Diagnose mit der Karenzphase beginnen muss, sollte man in der ersten Zeit sowieso komplett auf Früchte (bzw. Zucker und Fruchtzucker) verzichten. Daher stellt sich die nächste Frage „Wie kann ich ohne Früchte meinen täglichen Nährstoffhaushalt decken?“
Hier zum Wissensbeitrag „Wie kann man bei einer Fructoseintoleranz den Vitaminbedarf decken?“
Kann man bei einer Fructoseintoleranz Früchte essen?
Fruchtzucker kommt in natürlicher Form hauptsächlich in Früchten vor. Daher auch der Name Fruchtzucker. Es gibt keine Früchte die absolut keinen bzw. nur eine äußerst geringe Menge an Fruchtzucker haben. Daher müssen Personen mit Fructoseintoleranz bei Früchten wirklich exakt darauf achten wie viele Früchte und vor allen welche Früchte sie essen. Es sind nur sehr wenige Früchte bzw. nur geringste Mengen geeignet.
Glukose unterstützt die Verträglichkeit von Fructose
Im Internet gibt es einige Listen die den jeweiligen Gehalt an Fructose, Glukose und ggf. Sorbit von Früchten angeben. Diese Informationen sind relevant, da Fructose um einiges besser vertragen wird wenn das Lebensmittel auch Glukose enthält. Jedoch dürfen diese Listen nicht eins zu eins übernommen werden. Je nach Reifegrad der Frucht können die Zuckerwerte variieren. Trotzdem geben diese Listen einen guten ersten Überblick und Anhaltspunkt.
Zum Beitrag: Was muss bei einer Fructose/Glukose/Sorbit Lebensmittel Tabelle beachtet werden?
Die verträgliche Menge an Fructose kommt immer auf die individuelle Toleranzgrenze an
Fructoseintoleranz ist nicht gleich Fructoseintoleranz. Es kommt immer auf die individuelle Toleranzgrenze an. Das bedeutet es kommt darauf an wie viel Fructose auf einmal verdaut werden kann und ab welcher Menge die Beschwerden beginnen. Bei Personen die einen langen Leidensweg hinter sich und gerade erst die Diagnose erhalten haben, ist die Toleranz meist sehr gering. Nach einer erfolgreichen Karenz- und Aufbauphase kann man die eigene Toleranz aber bereits um einiges verbessern.
Dementsprechend muss die Frage „Wie viele Früchte (Fruchtzucker) kann ich auf einmal essen?“ von jedem selbst beantwortet werden. Darüber hinaus wird die Menge sich über die Zeit verändern und kann auch täglich variieren.
Welche Früchte haben am wenigsten Fruchtzucker?
Je nach eigener Toleranzgrenze und Situation (Karenzphase, Aufbauphase, etc.) kann man auf folgende Früchte mit einem geringeren Fruchtzuckergehalt zurückgreifen:
- Beeren (im speziellen Himbeeren und Heidelbeeren)
- Papaya
- Avocado
- Rhabarber
- Limetten
- Honigmelone
- Pfirsich
- Mispel
Welche Früchte haben ein gutes Verhältnis von Fructose und Glukose?
Desto höher der Glukose Gehalt im Lebensmittel ist, desto besser ist Fructose verträglich. Folgende Früchte haben ein gutes Verhältnis und sollten in geringen Mengen ebenfalls verträglich sein:
- Aprikose (enthält auch Sorbit)
- Litchi
- Feigen (Kaktusfeigen)
- Pflaumen (enthält auch Sorbit)
- Banane
- Kiwi
Bei diesen Früchten ist trotzdem Vorsicht geboten. Glukose hilft zwar bei der Verdauung von Fruchtzucker aber ab einer höheren Fructosemenge kann auch eine höhere Glucosemenge nicht mehr nennenswert unterstützen. Einfach ausgedrückt: Man kann nicht unbegrenzt viel Fructose beschwerdefrei zu sich nehmen solange man einfach mengenmäßig mehr Glukose zuführt.
Zusammenfassung
Früchte besitzen Fruchtzucker. Personen mit Fructoseintoleranz müssen daher im Detail darauf achten welche Früchte auf den Speiseplan kommen und welche nicht. Während man in der Karenzphase komplett auf Zucker verzichtet, sollte man dementsprechend auch komplett auf Früchte verzichten. In der Aufbauphase empfiehlt es sich Stück für Stück kleine Mengen an Früchten mit geringem Fruchtzuckergehalt zu testen. Ob und welche Früchte verträglich sind, hängt schlussendlich immer von der persönlichen Toleranzgrenze ab und bis zu einem gewissen Grad von der gleichzeitig zugeführten Mengen an Glukose.